In ganz Europa wächst das Crowdfunding und mit dieser Finanzierungsmethode die Anzahl der Plattformen. In der Schweiz hat sich die sogenannte Schwarmfinanzierung als ernsthafte Konkurrenz zu herkömmlichen Bankkrediten entwickelt. Zahlreiche Unternehmen nutzen Crowdfunding Plattformen, um die finanziellen Mittel für dringend erforderliche Investitionen aufzutreiben. Mit der steigenden Anzahl an Crowdfunding Plattformen in der Schweiz geht zugleich eine Spezialisierung einher. Während sich einige Anbieter auf das Crowdfunding für Start-ups spezialisiert haben, bieten andere den Rahmen für die Finanzierung von ökologischen Projekten, für Immobilien, Sportprojekte oder Weiterbildungen.
Auswahl nach inhaltlicher Ausrichtung der Plattform
Unternehmen, die mit ihrem Finanzierungsgesuch möglichst schnell erfolgreich sein wollen, sollten die Crowdfunding Plattform unter Berücksichtigung der inhaltlichen Ausrichtung auswählen. Nur in diesem Fall werden potenzielle Investoren schnell auf das Projekt aufmerksam. Die erste Schweizer Crowdfunding Plattform ging im Jahr 2008 an den Start. Sie trägt den Namen Cashare und legt den Schwerpunkt auf dem Bereich Crowdlending. Bei dieser Form der Schwarmfinanzierung geht es darum, den Kontakt zwischen KMUs und Selbstständige auf der einen Seite und potenziellen Investoren auf der anderen Seite herzustellen. Andere Plattformen wie 100 Days konzentrieren die Aktivitäten auf Start-ups, während Anbieter wie Lokalhelden den Fokus auf gemeinnützige Projekte richten.
Erfolgsquote und Gebühren
Bei der Auswahl einer Crowdfunding Plattform in der Schweiz müssen auch die Gebühren berücksichtigt werden. Einige Anbieter verlangen eine prozentuale Beteiligung in Abhängigkeit von der Höhe der Investitionssumme. Bei anderen Plattformen ist die Vermittlung komplett gebührenfrei. Die Vermittlungsgebühr liegt in der Schweiz zwischen 7 und 15 Prozent von der eingesammelten Summe. Mit dem Entstehen neuer Crowdfunding Plattformen in der Schweiz steigt auch der Wettbewerbsdruck. Die meisten Anbieter werben aus diesem Grund offensiv mit ihrer Erfolgsquote. Die Prozentzahl bezieht sich dabei auf den erfolgreichen Abschluss einer Crowdfunding-Kampagne, nicht darauf, ob das finanzierte Projekt zum Erfolg geführt wurde. Investoren müssen sich darüber im Klaren sein, dass jedes Crowdfunding-Investment schlimmstenfalls mit einem Totalverlust enden kann. Letztendlich handelt es sich um Risikokapital, das in aussichtsreiche Projekte und Unternehmen gesteckt wird.
Besonderheit in der Schweiz: Sprachliche Vielfalt
Die Schweiz liegt an der Nahtstelle zwischen Mittel- und Südeuropa. Das kleine Land ist dreisprachig. In Abhängigkeit von der jeweiligen Region wird im deutschen Nachbarland Deutsch, Französisch oder Italienisch gesprochen. Unter Berücksichtigung dieser Besonderheit kann es durchaus sinnvoll sein, das zu finanzierende Projekt in allen drei Sprachen anzubieten. Diesen Service bieten nicht alle Crowdfunding Plattformen in der Schweiz an. Für Selbstständige, KMUs und Start-ups ist es durchaus hilfreich, das Finanzierungsgesuch mehrsprachig anzubieten. Auf der einen Seite werden auf diese Weise mehr potenzielle Investoren angesprochen, andererseits ergeben sich durch die entstandenen Kontakte gute Aussichten auf neue Absatzmärkte.
Projektbetreuung beim Crowdfunding Schweiz
Nicht jedes Unternehmen, das auf einer Schweizer Crowdfunding Plattform nach Geldgebern sucht, konnte in diesem Segment bereits Erfahrungen sammeln. Damit Neueinsteiger beim ersten Einstellen eines Angebotes Fehler vermeiden, bieten einige Plattform-Betreiber eine professionelle Projektbetreuung an. Zu diesem Zweck unterstützen einige Crowdfunding Plattformen die Unternehmen beim Erreichen der finanziellen Ziele mithilfe von wertvollen Tipps. Grundsätzlich haben die Projekte die besten Erfolgsaussichten, die für die Investoren nachvollziehbar und transparent dargestellt werden. Zu einer persönlichen Projektbetreuung gehört für einige Betreiber die Begleitung von Unternehmen durch den gesamten Crowdfunding-Prozess. Die Unterstützung beginnt in der Planungsphase und erstreckt sich auf die Durchführung und die Kommunikation. Neben der Projektbetreuung spielt für zahlreiche Unternehmen auch die Reichweite der Plattform eine Rolle. Beim Crowdfunding in der Schweiz können KMUs auf regionale Anbieter und überregional agierende Plattformen zurückgreifen.